Übersicht Kalksandsteinwerke

Ende des 19. Jahhunderts war das Verfahren zur Herstellung von Kalksandsteinen soweit entwickelt, dass diese Steine industriell produziert werden konnten. So entstanden um die Jahrhundertwende in Ostwestfalen-Lippe die ersten "Hartsteinwerke", in denen Kalksandsteine hergestellt wurden.

Für Kalksandsteine werden Sand und gebrannter Kalk um Verhältnis von etwa 12:1 benötigt. Mit etwas Wasser entsteht die Grundmasse, die in Pressen zu Steinen geformt wird. Diese Steine werden in Trockenöfen unter Druck erhitzt und sind nach dem Erkalten sofort gebrauchsfähig. Verglichen mit den ortsansässigen Ziegeleien konnten die Hartsteinwerke schneller produzieren, da der langwierige Trocknungsprozess der Lehmziegel entfiel.

Hartsteinwerke konnten schnell Steine in große Mengen liefern - das war nach dem zweiten Weltkrieg ein klarer Vorteil, als für den Wiederaufbau der Städte große Mengen an Baumaterial benötigt wurden. Die meisten Werke schlossen sich später zu Absatzgemeinschaften zusammen oder gingen in größeren Firmen auf.

Die älteren Hartsteinwerke lagen an starken Sandvorkommen und bauten diese mit Feldbahnen ab. Nach dem zweiten Weltkrieg folgten Kalksandsteinwerke, die aus Ziegeleien hervorgegangen sind. Jüngere Werke transportierten den Sand mit Förderbändern oder gewannen ihn aus Baggerseen - hier war der Einsatz von Feldbahnen überflüssig.

Die folgenden Übersichten stammen aus Auswertungen von Lieferverzeichnissen, eigenen Aufzeichnungen und Unterlagen aus verschiedenen Archiven. Die Liste folgt den heute gebräuchlichen Ortsnamen. Wenn in dem Betrieb eigene Fahrzeuge bekannt sind, ist der Betriebsname fett dargestellt, wenn zu dem Betrieb ein Portrait vorliegt, ist der Name farbig und als LINK dargestellt.


Augustdorf
32832 Augustdorf Kalksandsteinwerk Eduard Funke GmbH & Co. KG
19xx: Betrieb eingestellt

Bad Lippspringe
33175 Bad Lippspringe Kalksandsteinwerk Hölscher
19xx: Betrieb eingestellt

Bielefeld
33647 Bielefeld - Brackwede 1910: Bielefelder Hartsteinwerke Karl Dopheide
193x: Bielefelder Hartsteinwerke Ernst Hassler KG

1985: Betrieb eingestellt

Enger
32130 Enger, Ortsteil Oldinghausen
Markstrasse 165-169
1953: Kalksandsteinwerke Westfalen-Lippe GmbH & Co KG, Werk Enger

Gütersloh
33334 Gütersloh, Hülsbrockstr. 54
(Verwaltung: Barkeystr. 30)
1906: Gütersloher Hartsteinwerk GmbH
1986: Betrieb eingestellt

Harsewinkel
33428 Harsewinke
Ortsteil Greffen, Harsewinkeler Str. 18
1908: Hartsteinwerk Siekmann
Greffener Hartsteinwerk
Baustoffwerke Westfalen-Lippe, Werk Harsewinklel
33428 Harsewinkel, Mühlenwinkel 1 1909: Hartsteinwerk Wolharn bei Harsewinkel
1917: Betrieb eingestellt
1919: Claas Landmaschinen
Minden
32423 Minden-Leteln 1905: Westfälisches Hartsteinwerk Leteln
1931: Ziegelverkaufsverein Minden-Bad Oeynhausen
1944: Betrieb eingestellt (Kriegszerstört)
32423 Minden 1903: Mindener Kerament-Werke AG
1923: Mindener Wandplattenwerke AG
1926: Mindener Kies-und Hartsteinwerke AG
Oerlinghausen
33 813 Oerlinghausen, An der Bleiche 21 195x: Bielefelder Hartsteinwerke
Kein Feldbahnbetrieb
1998: Betrieb eingestellt

Paderborn
33106 Paderborn
Ortsteil Sennelager
1921: Altensenner Hartsteinwerke GmbH
Paul Wüseke Baustoffwerke GmbH, Werk I, Sennelager
19xx Wüseke Baustoffwerke GmbH, Werk Sennelager

Petershagen
32469 Petershagen
Ortsteil Seelenfeld, Heidberg 19-21
1965: Kalksandsteinwerke Westfalen-Lippe GmbH & Co. KG, Werk Seelenfeld

Porta Westfalica
32457 Porta Westfalica
Ortsteil Holzhausen, Kreckenhof
1952: Baustoffwerke Minden-Ravensberg
Kalksteinwerk Holzhausen

1980: Betrieb eingestellt

32457 Porta Westfalica
Ortsteil Holzhausen, Kreckenhof
1957: Baustoffwerke Minden-Ravensberg
Kalksteinwerk Mölbergen

1983: Betrieb eingestellt

Schloss-Holte
33758 Schloß Holte
Ortsteil Stuckenbrock, Augustdorfer Str. 32
Heinrich Großekämper Kalksandsteinwerk GmbH

Stemwede
32351 Stemwede
Ortsteil Oppendorf
1899: Hartsteinwerk Oppendorf
1910 Betrieb eingestellt, danach Betonwerk Carl Haevener GmbH
32351 Stemwede
Ortsteil Oppenwehe, Wagenfelder Str. 6
1899: Hartsteinwerke Oppenwehe
(aus Ziegelei hervorgegangen)
1969 Betrieb eingestellt, danach Kükelhan, Betonfertigteile



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