Bielefeld: Luftwaffenbekleidungsamt

33609 Bielefeld, Am Stadtholz 24-26
Betriebseröffnung
1940

Bahnbetrieb

Anschlussgleis
(1435 mm)

1939-1992


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Im Rahmen der Kriegsvorbereitungen wurden in den 30er Jahren in Deutschland Einrichtungen zur Verpflegung und Ausstattung des Militärs errichtet. In Ostwestfalen-Lippe entstanden die Heeresverpflegungsämter in Bielefeld und Neuhaus und das Luftwaffenbekleidungsamt in Bielefeld. Nach 1945 wurden die Anlagen von den Britischen Streitkräften übernommen und nach dem Ende des "Kalten Krieges" nach und nach aufgelöst und an das Bundesvermögensamt zurück gegeben.

Luftwaffenbekleidungsämter: Für die Versorgung der Luftwaffe wurden im Reichsgebiet drei Luftwaffenbekleidungsämter eingerichtet: In Berlin (ab 1936), Sonneberg in Thüringen (ab 1937) und Bielefeld. Die Anlage in Bielefeld wurde in den Jahren 1938 bis 1940 erbaut. Es war für die damalige Zeit eine hochmoderne Fabrik und Logistikzentrum für die Bekleidung der Luftwaffe.

Das Luftwaffenbekleidungsamt Bielefeld wurde von 1938-1940 auf einer Fläche von 62.000 m² neu errichtet. Auf 45.000 m² Nutzfläche arbeiteten in den Gebäuden bis zu 1300 Menschen in Produktion, Lager und Versand, in der Küche oder als Wachleute.


Das Luftwaffenbekleidungsamt Bielefeld auf Kartenmaterial der US-Army: Der Ausschnitt aus der "Karte Bielefeld" zeigt das Gelände an der Strasse "Am Stadtholz". Das Anschlussgleis führte von Norden in das Gelände hinein und verzweigte sich in das Gebäude in die Umladehallen herein. Im oberen Bereich der Karte ist der Kreisbahnhof der Bielefelder Kreisbahnen ("Klbf") zu erkennen, ganz links der Bielefelder Hauptbahnhof. Maßstab: Der Abstand zwischen den Rasterlinien entspricht 1000 m. Quelle: Digitale Kartensammlung der Harold B. Lee Library, USA.


Luftwaffenbekleidungsamt Bielefeld: Fahrzeuge



Im jahr 1939 lieferte O&K eine Rangierlokomotive vom Typ "RL 12" nach Bielefeld. Nach der Übernahme der Anlage durch die britische Rheinarmee wurde die Lok 1946 an die Bielefelder Kreisbahnen abgegeben. Bis 1957 bedienten die Bielefelder Kreisbahnen das Anschlussgleis, danach kam bis zur Stillegung am 29.10.1992 die Deutsche Bundesbahn.
Fahrzeugnummer Hersteller Fabriknr. Baujahr Typ Achsfolge
RLM O&K 21363 1939 RL 12 B-dm Foto(s) vorhanden   Revisionsdaten vorhanden  

Luftwaffenbekleidungsamt Bielefeld: Entwicklung nach 1945


Von April 1945 bis zum 29.10.1992 nutzte die Britische Rheinarmee das Gelände des Luftwaffenbekleidungsamtes als wichtiges Nachschub- und Versorgungslager. Zunächst hieß die Anlage "Brixton Barracks" und wurde 1975 in "Richmond Barracks" umbenannt.

Nach dem Abzug der Briten 1992 fiel das Gelände an das Bundesvermögensamt zurück. Der gesamte Gebäudekomplex steht seit 1994 aufgrund seiner charakteristischen Formensprache und überregionalen Bedeutung als „steinernes Zeitzeugnis“ unter Denkmalschutz. Heute sind dort Einrichtungen des Bundes, des Landes NRW und der Stadt Bielefeld untergebracht. Im Nordostteil wurde nach der Sanierung im Jahr 2011 das "Lenkwerk" eröffnet: In den ehemaligen Lager- und Umladehallen wurden Ausstellungsflächen für historische Autos, Magazinflächen und Werkstätten geschaffen. Der ehemalige Verlauf der Gleisanlagen ist im neugestalteten Pflaster vor den Gebäuden zu erkennen.

Literatur und Quellen


Neben eigenen Aufzeichnungen wurden verwendet:
  • Jens Merte, Lokomotivfabriken in Deutschland (CD-Rom), Hamburg 2008

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