Westfälische Neueste Nachrichten vom 23. Oktober 1920



Die Bielefelder Kreisbahnen

Gründung eines Baufonds

Die Bielefelder Kreisbahnen sind genötigt, für die städtische Industrieanlage eine normalspurige Lokomotive zu beschaffen, an deren Kosten die Stadt Bielefeld zu zwei Dritteln beteiligt ist. ferner sind im Zusammenhang damit verschiedene Einrichtungen erforderlich, für die insgesamt 120 000 Mark gebraucht werden. Weiter müssen die Kreisbahnen die für die Beschaffung von Rollböcken vorübergehend verwendeten 25 000 Mark zurückzahlen, die aus dem vorgesehenen Zuschuß des Landkreises für das Rechnungsjahr 1918 entnommen waren. Für diesen Gesamtbedarf vonvon rund 145 000 Mark stehen an verfügbaren Mitteln 54 000 Mark bereit, so daß der augenblickliche Geldbedarf rund 100 000 Mark beträgt.
Da es ferner erforderlich ist, daß die Kreisbahnen über Geldmittel verfügen, aus denen notwendige Beschaffungen oder geringere Erweiterungen der Bahnanlagen bestritten werden können, ist wie bisher ein Baufonds vorgesehen, welcher mit 200 000 Mark ausgestattet werden soll.
Der Kreisausschuß unterbreitet dem Kreistag folgenden Antrag:
Für die Bielefelder Kreisbahnen soll ein Darlehen von 300 000 Mark bei der Kreissparkasse Bielefeld gegen 4 ½ Prozent Zinsen und 2 Prozent Tilgung, letztere beginnend nach dem 1. Januar 1928, angeliehen werden.
Gründung eines Betriebskapitals

Der Kreisausschuß unterbreitet dem Kreistage folgenden Antrag:
Für die Bielefelder Kreisbahnen soll von privater Seite oder von der Kreissparkasse ein Darlehn von 250 000 Mark gegen 4 ¾ Prozent Zinsen unkündbar bis zum 1. Januar 1923 und hernach mit ¼jährlicher Kündigung rückzahlbar angeliehen werden, welches als Betriebskapital im Gemeinschaftsbetriebe mit den Herforder Kleinbahnen Verwendung findet. Voraussetzung ist, daß in gleicher weise der Land- und Stadtkreis der Herforder Kleinbahnen ein der Betriebslänge entsprechendes Darlehn zur Verfügung stellt.
Begründet wird der Antrag wie folgt: Der Gemeinschaftsbetrieb der Bielefelder Kreisbahnen mit den Herforder Kleinbahnen hat bislang ohne Betriebskapital arbeiten und daher für die auf Vorrat beschafften Betriebsmaterialien einen größeren Bankkredit in Anspruch nehmen müssen. Da die Bankschuld jedoch zu hohe Unkosten verursacht, muß sie abgelöst werden. Zu diesem Zweck werden die Herforder Kleinbahnen 450 000 Mark anleihen, während die Bielefelder Kreisbahnen anteilig 250 000 Mark stellen müssen. Die Zinsen für die Anleihe trägt der Gemeinschaftsbetrieb.



Wiedergabe des Artikels aus den " Westfälischen Neuesten Nachrichten"
mit freundlicher Genehmigung der Zeitung NEUE WESTFÄLISCHE

Zurück zu: Bielefelder Kreisbahnen: Zeitungsberichte

© Copyright 2010 - 2024 by schmalspur-ostwestfalen.de