Bielefelder Kreisbahnen: Die Vierkuppler (Borsig) Baujahre 1920 und 1924





Lok 8 "DORNBERG"
Nach dem ersten Weltkrieg beschafften die Bielefelder Kreisbahnen und die Herforder Kleinbahnen gemeinsam eine kräftige Lokomotivtype:
Bei Borsig (Berlin) waren drei baugleiche Nassdampflokomotiven in Auftrag gegeben worden, die die steigenden Zuglasten im Güterverkehr bewältigen konnten. Die vierachsigen Loks wurden zwischen April und Juni 1920 ausgeliefert:
Die erste Lok ging als Nr. 8 "Dornberg" an die Bielefeler Kreisbahnen. Sie bewährte sich gut und stand bis zur Betriebseinstellung in Bielefeld im Einsatz.
Die anderen Lokomotiven der ersten Lieferung gingen nach Herford und liefen dort als Nr. 5 "Spenge" [2. Besetzung] und Nr. 8 "Loose". Im Jahr 1922 wurde für die Herforder Kleinbahnen eine weitere Lok dieser Bauart beschafft: Lok Nr. 1 "Herford" [2. Besetzung].
Im Jahr 1925 wurde die fünfte Lok dieses Typs ausgeliefert:
Die Borsig-Lok Nr. 1 "Bielefeld" [2. Besetzung] ging an die Bielefelder Kreisbahnen. Sie ersetzte dort die erste Lok Nr. 1 "Bielefeld" Diese Lok unterschied sich in den Hauptabmessungen von den ersten Vierkupplern und war die schwerste und zugkräftigste Maschine beider Bahnen. Sie war mit einem neu entwickelten Mischvorwärmer ausgerüstet und konnte wegen des hohen Achsdrucks nur auf der Strecke Bielefeld-Enger eingesetzt werden. Damit war sie für die Bielefelder Kreisbahnen unbrauchbar und wurde 1934 gegen eine kleinere Lok der Herforder Kleinbahnen Nr. 6 "Georg von Borries" getauscht. Sie erhielt die Nummer und den Namen der kleinen Borsig Lok und lief nun als Herforder Nr. 6 "Georg von Borries" [2. Besetzung]. Bei den Herforder Kleinbahnen wurde sie vor den schweren Güterzügen auf der steigungsreichen Strecke zum Vlothoer Hafen eingesetzt.
Die Herforder Kleinbahnen bauten in den Jahren 1925/6 zwei Loks in Heißdampflokomotiven um und konnte so deren Leistung deutlich steigern. Die Bielefelder Kreisbahnen verzichteten auf diesen Umbau. Die Leistung der Lok Nr. 8 "Dornberg" reichte für die Zuglasten auf dem Bielefelder Netz völlig aus. Die Zugkraft der Lok und ihr bulliges Erscheinungsbild brachten ihr beim Personal sogar den freundlichen Beinamen die "Dicke Dornberg" ein. Nach der Betriebseinstellung wurde sie als Schrott verkauft und zerlegt.


Nummer bei BKrB
Nummer bei HK
Hersteller
Fabriknr
Baujahr
Achsfolge
"8" [Dornberg]
-
Borsig
10838
1920
D-n2t
Foto(s) vorhanden Beheimatungsdaten vorhanden Fahrzeug wurde verschrottet
"1" [Bielefeld]
"6" [Georg v. Borries]
Borsig
11836
1924
D-h2t
Fahrzeug wurde verschrottet

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